Wie funktioniert JugendMitWirkung?

Die Eidgenössische Kommission für Kinder- und Jugendfragen (EKKJ) (2001, S. 8) versteht unter Partizipation von Kindern und Jugendlichen die Mitsprache, Mitentscheidung und Mitgestaltung durch Kinder und Jugendliche. Die Methode Jugend Mit Wirkung trägt diesen drei Faktoren Rechnung und ermöglicht es, beispielsweise in der Gemeinde, in der Schule oder auch im Verein Ideen von Jugendlichen aufzunehmen und in konkrete Projekte und Massnahmen zu überführen.

Jugend Mit Wirkung fragt nicht nur nach den Anliegen der Jugendlichen (Mitsprache), und lässt sie mitentscheiden, welche Massnahmen eingeleitet werden sollen (Mitentscheidung), sondern ermöglicht auch die Umsetzung dieser Anliegen durch Eigeninitiative und Engagement (Mitgestaltung). Die Methode ist einfach: Ein Organisationskomitee aus Jugendlichen und Erwachsenen organisiert einmal jährlich einen JugendMitWirkungstag, an dem in Arbeitsgruppen aus Jugendlichen und Erwachsenen gemein­sam konkrete Projekte ausgearbeitet  werden. Die Projekte werden nach dem JugendMitWirkungstag durch das Engagement der Teilnehmenden weitergeführt und zur Umsetzung gebracht.

Organisationskomitee

In der ersten Phase wird in der Gemeinde ein intergenerationelles und interdisziplinäres Organisationskomitee aus Jugendlichen und Erwachsenen gegründet. Dieses bereitet den JugendMitWirkungstag vor, wobei die Jugendlichen die Themen des Tages bestimmen und ihre Altersgruppe im Peer-to-Peer-Prinzip zur Teilnahme an der Veranstaltung motivieren. Die Erwachsenen ihrerseits öffnen die Türen für die benötigte Infrastruktur des Tages – Stichworte hierzu sind beispielsweise Räumlichkeiten und Verpflegung – und motivieren diejenigen Erwachsenen zur Teilnahme am Mitwirkungstag, die etwas zu den Themen der Jugendlichen beitragen können: Bürgerinnen und Bürger aus Politik, Verwaltung, Gewerbe. Diese erste Phase dauert in der Regel fünf bis sechs Monate und benötigt drei bis vier Sitzungen des Organisationskomitees.

JugendMitWirkungstag

Am JugendMitWirkungstag erarbeitet jede Arbeitsgruppe ein konkretes Projekt zu dem von den Jugendlichen vorgegebenem Thema. In einer ersten Runde ist alles erlaubt: Was ist wünschenswert? In einer zweiten Runde werden Prioritäten gesetzt, und zwar im Hinblick auf Wichtigkeit und Realisierbarkeit. Auf Basis dieser Selektion erarbeitet jede Gruppe in der dritten Runde ein konkretes Projekt. Durch den Dialog zwischen Jugendlichen und Erwachsenen und dem Einbezug erwachsener Schlüsselpersonen werden keine Luftschlösser gebaut – gleichzeitig motiviert der anregende Dialog und Austausch erfahrungsgemäss viele Jugendliche und Erwachsene zum weiteren ehrenamtlichen Engagement nach Abschluss des Mitwirkungstages. Angeleitet werden die Gruppen im Idealfall in Co-Moderation von jungen Erwachsenen und Erwachsenen aus der Gemeinde.

Projektgruppen

Erfahrungen zeigen, dass zahlreiche Projektgruppen am JugendMitWirkungstag automatisch entstehen und in der Umsetzungsphase eine Eigendynamik entwickeln. Zur Sicherheit führt das Organisationskomitee nach dem JugendMitWirkungstag eine Auswertungssitzung durch, beurteilt die vergangene Veranstaltung und analysiert die ausgearbeiteten Projekte: Wo braucht es zusätzliche Unterstützung für das Gelingen des Projekts? Wie werden die Projekte weiterhin im Auge behalten und koordiniert? Seit dem Start von JugendMitWirkung wurden unzählige Projekte umgesetzt, eine Auswahl finden Sie hier.